Dr. Roland Hille’s Statement in der ZWP Zahnarzt Wirtschaft Praxis 1-2007

„Schneller, schöner, sicherer“ so hat man als Zahnarzt heute den Eindruck, wenn man in die implantologische Welt eintaucht. Hatte doch die Implantologie im vergangenen Jahr die höchste Medienpräsenz in den dentalen Fachzeitschriften.

Implantologie war fraglos der Trendsetter der Zahnheilkunde in den zurückliegenden 15 Jahren und ein Ende des Interesses sowohl im wissenschaftlichen Bereich als auch im Bereich des Praxisalltages ist augenblicklich nicht absehbar, da viel zu viele Herausforderungen noch nicht bewältigt sind. Die Implantologie ist sicherer, planbarer und erfolgreicher geworden, solange man sich an Physio- logie und biologische Faktoren hält, aber auch im prothetischen Bereich die Grundsätze von Funktion und Statik berücksichtigt.

Ist sie aber für alle Beteiligten in Realität ebenso erfolgreich wie uns die Hoch- glanzbroschüren der Anbieter verspre- chen, wenn deren Behandlungsvor- schlägen unisono gefolgt wird? Jeder Patient ist ein Einzelfall, mit dem verantwortungsvoll und entsprechend den Möglichkeiten und Ansprüchen des Patienten umgegangen werden muss.

Die Implantatsysteme sind immer perfekter abgestimmt und bieten zwischenzeitlich entsprechend der Indikation unzählige Varianten. Die diesjährige IDS wird uns zweifelsohne wieder neue Modifikationen auch im Bereich der Implantatsysteme präsentieren. Die Zuwachs- raten nach Angaben der Industrie liegen grundsätzlich im zweistel- ligen Bereich und dies wird auch für das Jahr 2007 angestrebt, doch in welchen Bereichen liegt das Haupt- entwicklungspotenzial?

Nach wie vor gelten die Implantatoberflächen als Schlüsselfaktor bei der Integration eines Implantates insbesondere unter dem Zeitfaktor der Versorgung, der heute sowohl im Bereich der Industrie als auch in den Praxen leider als stärkster Marketingfaktor Einzug gehalten hat. Marketing und Wissenschaft sind jedoch in vielen Bereichen nicht kongruent. Hierzu zählen auch die Versprechen „Heute begonnen, morgen fertig“. Biologie und Physiologie haben nun einmal ihre Regeln, auch wenn man in Einzelfällen die Natur schon einmal „überlisten“ kann. Die Grundsätze der Implantologie werden dadurch nicht außer Kraft gesetzt! Langjährige Implantologen kennen die Euphorie, aber auch das Kommen und Gehen in diesem Bereich zur Genüge.

Die Ästhetik spielt eine deutlich größere Rolle, die Ansprüche seitens der Patienten steigen. Unter diesem Gesichtspunkt wird Zirkon sicherlich zukünftig eine größere Rolle spielen als in den vergangenen zehn Jahren. Abzuwarten bleibt jedoch auch hier, ob Langzeiterfolge vielversprechende Ansätze bestätigen. Auch Kombinationen von Titan und Zirkonoxid sind vorstellbar, um die Vorteile beider Werkstoffe zu verbinden. Die Stammzellenforschung wird im Bereich der Schnittstelle von Knochen zu Implantat die größte Revolution auslösen und auch im Bereich der Knochenaufbaumaßnahmen neue Dimensionen erschließen. Der Zeitpunkt dieser Entwicklung ist jedoch heute noch nicht terminierbar. Vielversprechende Ansätze kommen jedoch in immer kürzeren Abständen. Exakte Navigationssysteme bieten indikationsgerecht eingesetzt eine große Hilfe auf dem Weg zum Erfolg und geben Chirurg und Prothetiker Instrumente in die Hand, die die Implantologie vorhersehbarer, atraumatischer und erfolgreicher werden lassen können. Trotzdem ist der verantwor- tungsvolle und gut ausgebildete Behandler nach wie vor die Schlüsselfigur in der Behandlung, dies sollte niemals in Vergessen- heit geraten.

Die Implantologie geht voran und wir sind dabei: gut ausgebildete Kollegen durch das chirurgische Curriculum Implantologie mit allen fortschrittlichen und bewährten Techniken sowie durch das Prothetikcurriculum der DGZI.

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