DGZI-Kongress in Dubai mit Spitzenbeteiligung! Mehr als 230 Zahnärzte aus aller Welt erlebten Kongresshighlight
Auch in diesem Jahr fand vom 05. – 06. April 2007 das nunmehr dritte Arab German Implantology Meeting in Zusammenarbeit mit der Emirates Medical Association/ Dental Society (vergleichbar mit der deutschen BZÄK) in Dubai statt. Der Kongress- Chairman Dr. Rolf Vollmer und der Scientific Chairman des Kongresses Dr. Mazen Tamimi konnten über 230 Teilnehmer im gut gefüllten Kongresszentrum des Taj Palace Hotels begrüßen.
Auch in diesem Jahr waren Teilnehmer aus über 15 Ländern sowohl aus der Golfregion als auch international angereist, um diesem implantologischen Highlight beizuwohnen. Besonders erfreulich war, dass erstmals auch Kollegen aus dem Irak und dem Sudan die Möglichkeit hatten, diesen spannenden Kongress zu besuchen. So begrüßten die Veranstalter 75 Mitglieder und Vorstände der Irakischen Implantologenvereinigung, die mit einer extra gecharterten Maschine aus Bagdad eingeflogen waren, und fast 30 Teilnehmer und den Präsidenten der Sudanesischen Implantologischen Gesellschaft. Hier gab es Gelegenheit für alle Teilnehmer zum kollegialen Gedanken- austausch, welcher ohne Vorbehalte von allen Teilnehmern von Beginn an rege gepflegt wurde.
Angereist waren ferner die Präsidenten der Zahnärztekammern aus weiteren zehn Staaten des Mittleren Ostens. Gerade für diese Zielgruppe ist es von Bedeutung, die deutschen Standards im Hinblick unter anderem auf Qualitätssicherung in der implantologischen Versorgung der Patienten kennen zu lernen und diese auch in ihren eigenen Ländern umzu- setzen wie auch Richtlinien für die Ausbildung zukünftiger Implantologen in ihren Heimatländern zu entwickeln. Diesbezüglich wurde am Rande der Konferenz eine Vielzahl interessanter Gespräche geführt, und man konnte deutlich erkennen, dass die Nachfrage nach Qualität zum Wohle der Patienten auch in diesen Regionen sehr hoch angesiedelt ist. Sowohl die Workshops als auch die Referate boten gute Einblicke in den Standard der regionalen und internationalen dentalen Implantologie.
In der Eröffnungszeremonie bedankte sich Dr. Mazen Tamimi und Dr. Rolf Vollmer besonders bei der Präsidenten der Zahnärztekammer der Vereinigten Arabischen Emirate, Dr. Aisha bin Sultan, für die hervorragende Zusammenarbeit bei der Kongressvorbereitung, die als Teamarbeit beider Seiten letztendlich zum großen Erfolg dieses Kongresses beitrug. Den Kongressauftakt machte Dr. Nicole Geha aus dem Libanon mit einer Darstellung der Kieferhöhlenblutversor- gung unter Hinweis auf deren Bedeutung für die Implantologie. Die Fotos stammten von Präparaten, die in der Technik des Gunther von Hagen aufbereitet waren. Sie vermittelten dem Zuhörer teilweise noch nie gewonnene Einblicke in die Anatomie des Sinus. Das Referententeam Dr. Rolf Vollmer/Dr. Martina Vollmer/Dr. Rainer Valentin und Prof. Dr. Werner Götz von der Universität in Bonn erläuterten die verschiedensten Sinusaugmentations- techniken und deren Indikation. Prof. Götz erläuterte die Untersuchung spezieller histologischer Präparate, die aus augmentiertem Material entnommen wurden. Dr. Mazen Tamimi beschrieb in seinem Vortrag die Funktion von Mikrobewegungen und Makrobewegungen in Bezug auf dentale Implantate, Augmentationsmaterial und Distanzosteogenese.
Im Folgenden befassten sich Dr. Roland Hille, Dr. Frank Palm sowie Dr. Suheil Boutros (USA) mit individuellen ästhetischen Problemen und deren Lösungsmöglichkeiten. Dr. Hani Abdul Salam (Kanada) beschrieb den Effekt einer Elektrostimulation auf die Knocheneinheilung. Prof. Dr. Karli Döring aus Chemnitz berichtete über die klinische Erfahrung und die Möglichkeiten der Behandlung von Bisphosphonat induzierten Osteonekrosen. Eindrucksvolle Bilder verdeutlichten den anwesenden Kollegen, dass hier dringend weitere Forschungen erforderlich sind. Drs. Guido-Jan Kisters berichtete über die Anwendung der Piezo- elektrischen Chirurgie. Dr. Curneyt Karabuda (Türkei) evaluierte, welche Kriterien bei Einzelzahnimplantaten für sofortige oder spätere Insertion sprechen und wann und wie diese eventuell belastet werden können. Dr. Walid Sadeq (Saudi Arabien) erläuterte, wie die Haftung von Sekundärteilen auf kurzen Implantataufbauten durch entsprechende Oberflächenbeschaffenheit verbessert werden kann.
Highlight des zweiten Tages war der Vortrag von Prof. Dr. Werner Götz, der sich mit der dentalen Stammzellentechnologie befasste. Ein sehr interessanter Aspekt in seinem Beitrag war sicherlich die Züchtung von zusätzlichem Knochengewebe, welche die Augmen- tation mit Fremdmaterial eines Tages ersetzen könnte. Hier sind sehr interessante Ansätze für die Zukunft zu erkennen. Dr. Dr. Walid Ayad berichtete über simultanen Sinuslift und Implantation. Dr. Dr. Wolfgang Hörster demonstrierte an mehreren Beispielen, wie mithilfe navigierter bzw. computergestützter Implantation ästhetisch exzellente Ergebnisse erzielt werden können. Dr. Dr. Roland Streckbein beleuchtete die werkstoffkundlichen Aspekte der Gestaltung von Implantatgewinden, um sowohl bessere Primär- stabilität als auch einen gleichmäßigeren Knochenkontakt zu erreichen. Dr. Robert Laux berichtete über neue Fertigsysteme in Form von Konuskronen und der Möglichkeit, mit wenig zahntech- nischem Aufwand optimale Haftung von herausnehmbaren Prothesen zu erzielen. Die Systeme sind selbst parallelisierend und können Divergenzen bis zu 20 Grad ausgleichen. Dr. Dr. Manfred Nilius berichtete über fortgeschrittene implantologische Maßnahmen, die Nasenkorrekturen und Facelifting einschlossen. Eine Dentalaus- stellung deutscher wie auch internationaler Unternehmen wurde durch die Teilnehmer am Kongress rege besucht. Die DGZI war durch die Vorstandsmitglieder Dr. Rolf Vollmer, Dr. Roland Hille und Dr. Rainer Valentin vertreten.
Am Rande des Kongresses fanden unter anderem Spitzenmeetings mit den anwesenden Präsidenten der implantologischen Fachgesell- schaften und den Gastgebern aus Dubai statt. Einigkeit bei allen Vertretern der Kammern und Verbände bestand darin, diesen Erfolg fortzusetzen und das 4th Arab German Implantology Meeting am 7./8. März 2008 im Anschluss an die AEEDC in Dubai zu veranstalten. Nähere Informationen wie auch eine filmische Reportage des dies- jährigen Kongresses auf DVD können in der DGZI-Geschäftsstelle in Düsseldorf erfragt werden.