DGZI und DGZPW kooperieren

Die Mitgliederversammlung der Deutschen Gesellschaft für Zahnärztliche Prothetik und Werkstoffkunde stimmte am 4. Mai mit großer Mehrheit einer Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Zahnärztliche Implantologie e.V. (DGZI) zu.

Die Mitgliederversammlung der Deutschen Gesellschaft für Zahnärztliche Prothetik und Werkstoffkunde stimmte am 4. Mai mit großer Mehrheit einer Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Zahnärztliche Implantologie e.V. (DGZI) zu.

Mit dieser Kooperation soll der untrenn- baren Verbindung der beiden Fachricht- ungen im täglichen Arbeitsablauf der Zahnarztpraxis Rechnung getragen werden und insbesondere der regelmäßige Austausch beider Gesellschaften im Sinne der Mitglieder gefördert werden. Anläss- lich der 57. Jahrestagung der DGZPW vom 3. bis 5. Mai in Bonn wurde bereits mit diesem Austausch begonnen. Die DGZI erhielt hier erstmalig die Gelegenheit, sich am Freitagnachmittag mit einem eigenen Podium zu präsentieren, das von erfahrenen Referenten in einer ausgewogenen Mischung von niederge- lassenen Praktikern und Wissenschaftlern gestaltet wurde. So sprach Dr. Andreas Künzel von der Poliklinik für Zahnärztliche Chirurgie und Aufnahme der Universität Düsseldorf (Direktor: Prof. Dr. Jürgen Becker) über Grenzfälle in der implantat- prothetischen 3-D-Planung. Es gelang ihm hervorragend den Nutzen, Aufwand und Indikation entsprechender Abläufe anhand klinischer Fallbeispiele zu definieren. Dr. Roland Hille, Vizepräsident der DGZI, referierte über Bonesplitting in der anterioren Maxilla mit dem Schwerpunkt der Verbesserung der Ästhetik bei implantatgestützt- en Frontzahnrekonstruktionen. Er wies auf die unausweichlichen Prämissen und die hohen ästhetischen Ansprüche der Patienten in der heutigen Zeit hin. Das von ihm dargestellte Verfahren erweitert die chirurgischen Möglichkeiten bei der Versorgung von schmalen Kieferkämmen in der Oberkieferfront. Prof. Dr. Werner Götz, Leiter der Abteilung für Experimentelle Oralbiologie der Universität Bonn referierte rund um das Thema der Biomimetik und Osteoinduktion bei einem neuartigen Knochenersatzmaterial. Er konnte mit beeindruck- enden Bildern darlegen, dass das Material osteoinduktive und bio- mimetische Eigenschaften aufweist und früh in körpereigene Knochenremodellierungsvorgänge integriert wird. Dr. Winand Olivier, Referent für Fortbildung der DGZI, sprach zum Lasereinsatz in der Implantatchirurgie und konnte über eine Tierstudie über den Einfluss von Implantatbettpräparationen mittels Er:YAG-Laser auf die Osseo- integration von Titanimplantaten berichten. Unter Berücksichtigung limitierender Faktoren dieser Studie beurteilte er den Er:YAG-Laser als suffizientes Instrument für die Implantatbettpräparation. Prof. Dr. Christoph Bourauel, Stiftungsprofessur für Oralmedizinische Techno- logie der Universität Bonn, berichtete über biomechanische Unter- suchungen des Einflusses von Geometrievariationen bei der Entwick- lung eines neuen Implantatsystems. Zahnärztliche Implantate werden seitens der Implantatshersteller in ihrem Design geändert, mit dem Ziel eine homogenere Verteilung der Knochenbelastung als bislang zu erreichen und das Einheilverhalten der Implantate in den Kieferknochen zu optimieren. Für das vorgestellte System konnte festgestellt werden, dass eine Verbesserung der Verankerung in der Kortikalis durch das Feingewinde nicht durch zusätzliche Spannungs- spitzen erkauft wurde. Alle Verzerrungen des Knochens blieben im nach Frost definierten physiologischen Bereich. Dr. Dr. Eduard Keese, niedergelassener Kieferchirurg mit Schwerpunkt Implantat- chirurgie und DGZI-Vorstandsmitglied, referierte über strategische Aspekte für ein prothetisches Langzeitkonzept. Die Insertion dentaler Implantate sollte stets unter dem Aspekt eines prothe- tischen Langzeiterfolgs erfolgen. Dies erfordert, alle Aspekte der Zahnmedizin, wesentliche Aspekte der Medizin, einige Aspekte der Psychologie und sehr viele biomechanische Aspekte zu berücksich- tigen. Der Vortrag zeigt anhand klinischer Fälle mögliche Wege für ein strategisches Konzept selbst komplexe Fälle in ein prothetisches Langzeitkonzept einzubinden. Gerade die Statements des Vortrages von Dr. Dr. Keese fassen zusammen, warum die Kooperation von DGZI und DGZPW sehr sinnvoll ist: Ineinandergreifende Konzepte von Chirurgie und Praxis sind für den prothetischen Langzeiterfolg notwendig. Eingebettet in ein überaus attraktives Programm des Gesamtkongresses der DGZPW bot die DGZI auf dem Symposium innerhalb der breiten Palette von über 29 Kurzvorträgen und 60 Posterdemonstrationen den Zuhörern ein attraktives Programm. Zwischen den Präsidenten beider Verbände wurde anlässlich der DGZPW-Tagung eine Kooperationsvereinbarung geschlossen, die eine wissenschaftliche Zusammenarbeit der DGZPW mit der DGZI bein- haltet. So wird wie auch bei einer Vielzahl weiterer nationaler wie auch internationaler Kooperationen einen intensiven Wissenstransfer auf nichtkommerzieller Ebene geben, die beiden Verbänden nur Vor- teile bieten können. DGZI-Präsident Dr. Friedhelm Heinemann würdigte diese neue Kooperation, handelt es sich doch beim Partner DGZPW um eine der traditionsreichsten Fachverbände Deutschlands. In naher Zukunft ist eine weitere Zusammenarbeit bei verschiedenen Projekten vorgesehen, so wird sich die DGZPW anlässlich des am 5. und 6. Oktober 2007 stattfindenden 37. Internationalen Jahreskongresses der DGZI in Düsseldorf aktiv beteiligen.

Internationale Partner der DGZI

  ISOI
International Society of Implantology
AAID
American Academy of Implant Dentistry
FDCU
Faculty of Dentistry - Cairo University
AO
Academy of Osseointegration
GIGIP
Gesellschaft für Implantologie und Gewebeintegrierte Prothetik
IAUSI
International Academy for Ultrasonic Surgery and Implantology
APPDU
Charkow (Ukraine)
GLPD
Georgian League of Implantology Professional Development
SOIA
Sudanese Oral Implantology Association Universität Agadir, Marokko

Publikationen

Implantologie Journal

implants (english)

Kongresse

52. Internationaler Jahreskongress der DGZI
52. Internationaler Jahreskongress der DGZI